Quelle: Zofinger Tagblatt online, Stand 28.09.2021

Sie ist die Panaschierkönigin von Zofingen: die Grüne Corina Friderich. Die 27-jährige Inhaberin der Zofinger Leserei hat 1502 ihrer 1609 Stimmen von Wahlzetteln bekommen, die verändert worden sind. Mehr als jeder andere am Sonntag gewählte Einwohnerrat. Besonders beliebt ist Friderich – abgesehen von ihrer eigenen grünen Partei – bei der SP. Auf 310 SP-Listen wurde ihr Name ergänzt. Auch bei den Liberalen und Grünliberalen ist die Buchhändlerin beliebt: Ihr Name wurde jeweils auf 112 FDP- und glp-Wahlzetteln dazugeschrieben. «Es freut mich riesig, dass ich auch von anderen Parteien Stimmen bekommen habe. Das ist ein schönes Zeichen», sagt Friderich, die auch einen Tag nach den Wahlen noch von ihrem guten Resultat überwältigt ist. Sie hoffe, dass dieses Miteinander im Einwohnerrat weitergeführt werden kann.

Der Einwohnerrat ist 4,5 Jahre jünger als bisher

Friderich, die bei den Grünen aus dem Stand das beste Resultat erzielt hat, ist Sinnbild für den neuen Einwohnerrat: grüner, weiblicher, jünger. Bisher lag das Durchschnittsalter bei knapp 45 Jahren. Neu liegt es 4,5 Jahre tiefer. In der neuen Amtsperiode vertreten 21 Männer und 19 Frauen die Interessen der Zofinger Einwohner – bisher waren es 24 Männer und 16 Frauen. Und: Stellten die Grünen bisher 7,5 Prozent des Einwohnerrats, sind es nun 15 Prozent. Die FDP als stärkste Partei erreicht 20 Prozent.

Gespannt auf neue Aufgaben und Herausforderungen

Bei den Grünen sind die vier neu gewählten Einwohnerräte alle weiblich – die beiden bisherigen männlich. «Ich bin gespannt, was ich im Einwohnerrat alles lernen werde. Und ich bin froh, dass ich bei all dem Neuen, das auf mich zukommen wird, auf Gian Guyer und Matthias Ho- stettler zurückkommen kann», sagt Friderich. Sie kann sich vorstellen, im Einwohnerrat Verantwortung zu übernehmen, beispielsweise in der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission. Genaueres werde dann in den nächsten Wochen besprochen.

Jüngste Einwohnerrätin ist Laura Koechlin von der Liste Zofige macht’s. Sie hat Jahrgang 2000. Zusammen mit Maik Müller (Jahrgang 1994) trägt sie dazu bei, dass der Einwohnerrat in der nächsten Amtspriode weiter verjüngt wird. «Wir haben den Nerv der Zeit getroffen», sagt Maik Müller. Dies und die Tatsache, dass die Kandidierenden der Liste Zofige macht’s bei der Jugend der Thutstadt gut verankert sind, hätten zu seinem guten Resultat und demjenigen von Laura Koechlin beigetragen. Müller gibt zu: Gehofft haben sie auf einen Sitz. Dass es nun zwei geworden sind, freut ihn.

Zofige macht’s könnte Zünglein an der Waage sein

«Wir müssen den Wahlerfolg noch etwas verarbeiten.» Dazu gehört auch, sich Gedanken zu machen, wo sich Zofige macht’s im Einwohnerrat sieht. Steht eine Zusammenarbeit mit einer anderen Partei im Raum? «Das müssen Laura Koechlin und ich noch besprechen. Konkret ist noch nichts», sagt Müller. Sinn machen würde eine Zusammenarbeit auf alle Fälle. SVP, SP, FDP, Grüne und die bisherige Fraktion EVP-Die Mitte haben jeweils zwischen fünf und acht Sitzen inne. Die beiden Sitze von Zofige macht’s könnten da durchaus das Zünglein an der Waage spielen.